Barnabas von Geczy
Barnabas von Geczy (* 4. Marz 1897 in Budapest; † 2. Juli 1971 in Munchen) war ein Violinist und Orchesterleiter ungarischer Abstammung und einer der bekanntesten Kapellmeister der 20er und 30er Jahre des 20. Jahrhunderts in Deutschland.
Leben
Geczy lernte die ersten Geigentone bei einem Zigeuner-Primas inBudapest. Er studierte Violine an der Budapester Musikakademie und war dort Meisterschuler von Jeno Hubay. 1919 wurde er Konzertmeister der Budapester Oper. Aufgrund der wirtschaftlichen Umstande verlie? Geczy Ungarn im Sommer 1922. Auf ein Stellenangebot in der Zeitung ging er, nur mit seiner Geige und dem Vertrauen in sein Konnen, nach Trondheim in Norwegen.
Da der Leiter der Kapelle, in der er zunachst spielte, unzuverlassig war, grundete Geczy bald ein eigenes Trio mit dem Pianisten Erich Kaschubek, der auch in Geczys spateren Orchestern mitspielte. In Trondheim lernte Geczy seine Frau kennen.
Geczy erhielt einen Ruf an die Stockholmer Oper und ein Angebot des Philadelphia Orchesters, ein Angebot des Berliner Weinhaus Traube (Leipziger Stra?e) war jedoch lukrativer, weshalb er noch 1924 dorthin wechselte.
Von 1925 bis 1937 war das Orchester von Barnabas von Geczy Hausorchester des Hotel Esplanade und nahm zahlreiche Schallplatten auf. 1932 gewann Geczy den Wettbewerb um die Blaue Geige der Zeitung 8-Uhr-Abendblatt, Michael Schugalte wurde zweiter. 1933/1934 spielte Geczys Ensemble in Kabarett-Matineen der Volksbuhne Berlin. 1938 wurde er zum Professor ernannt. Mit seinem Orchester spielte Barnabas von Geczy auch im Rundfunk, so etwa im August 1942 beim Reichssender Berlin in der Sendung Wenn der Tag zu Ende geht - Ein Melodienreigen fur Front und Heimat, mit Sprecher Heinz Goedecke. 1944 trat Geczy gemeinsam mit Willi Stech die Nachfolge von Georg Haentzschel und Franz Grothe als Leiter des Deutschen Tanz- und Unterhaltungsorchesters in Prag an.
Die letzten Aufnahmen in Prag machte das Orchester Ende Marz Anfang April 1945. Nach dem Krieg ubersiedelte Barnabas von Geczy nach Munchen, wo er 1952 ein neues Ensemble zusammenstellte, welches zum Hausorchester des Cafe Luitpold wurde.
Werk
Geczy war ein virtuoser Geigenspieler und avancierte zum „Paganini des 5-Uhr-Tees“. Bei seinen Arrangements und der Besetzung seines Salonorchesters ruckte er mehr als andere Orchesterchefs dieser Zeit die Streichinstrumente in den Vordergrund. Er nahm insgesamt ca. 700 Schallplatten fur verschiedene Firmen in Berlin auf, hauptsachlich fur Homocord, Parlophon, Telefunken und Electrola. Mit seinem Munchner Ensemble erschien er bei Polydor.Geczy ubernahm mit seinem Orchester die musikalische Ausfuhrung in den Filmen Die - oder keine (1932), Eine wie du (1933), er wirkte mit im Film Schlagerparade (1953). In dem Streifen Die - oder keine ist er zudem als Darsteller zu sehen.
Literatur
- Schnoor, Hans: Barnabas von Geczy. Aufstieg einer Kunst. Dresden: Verlag der Dr. Guntzschen Stiftung o.J.(um 1937) mit Diskografie B.v.G. auf Electrola-Schallplatten.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Geczy, Barnabas von |
| KURZBESCHREIBUNG | ungarischer Dirigent, Violinist und Kapellmeister |
| GEBURTSDATUM | 4. Marz 1897 |
| GEBURTSORT | Budapest |
| STERBEDATUM | 2. Juli 1971 |
| STERBEORT | Munchen |
http://battlefront.ru/view_sound.php?cat=5&page=1